Präklinische Studien

Validierung einer neuen natürlichen Wirkstoffklasse für den therapeutischen Einsatz zur Nervenregeneration

Problemstellung

Verletzungs- oder krankheitsbedingte Schädigungen von Nerven, z. B. durch Traumata, Chemotherapien oder Diabetes, sind nur schwer oder oftmals gar nicht therapierbar. Aufgrund der langsamen Wachstumsrate von Nervenfasern ist der Heilungsprozess langwierig und oft auch unvollständig. Daher führen Nervenverletzungen vielfach zu dauerhaften Störungen, z.B. Lähmungen oder Taubheitsgefühlen sowie zu chronischen Schmerzen, wodurch die Lebensqualität der betroffenen Patienten erheblich eingeschränkt wird. Trotz intensiver Forschungsanstrengungen hat sich die Behandlung von Nervenverletzungen in den letzten 30 Jahren nicht wesentlich verändert. Bis heute gibt es keine etablierten Medikamente oder Verfahren zur Beschleunigung der Nervenregeneration.

Projektziel

Wir konnten in einem Mausmodell zeigen, dass ein im Mutterkraut vorkommender natürlicher Wirkstoff, das Parthenolid, die Regenerationsrate verletzter Nervenfasern erheblich steigern kann. Dadurch konnte die Funktionswiederherstellung der Motorik und Sensibilität nach einer Verletzung z. B. des Ischiasnervs deutlich beschleunigt und qualitativ verbessert werden. Ziel von PARREGERON ist es, diesen neuartigen Wirkmechanismus in einem stringenten Validierungsprogramm experimentell zu untersuchen. Im Hinblick auf eine mögliche klinische Anwendung, sollen die Wirksamkeit bei anderen Verletzungsarten, die Applikationsart und das Behandlungsschema untersucht werden. Des Weiteren wird eine erste toxikologische Prüfung der Substanz erfolgen.

Im Anschluss an die Validierungsarbeiten ist eine Kooperation mit einem Pharmaunternehmen oder eine Ausgründung geplant, um ein auf diesem Wirkstoff basierendes Arzneimittel zu entwickeln und betroffenen Patienten zugänglich zu machen.

Weitere Informationen erteilt Ihnen Prof. Dr. Dietmar Fischer.